Schule&Wirtschaft Radeberg

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Letzte Aktualisierung:

08.04.2024

Neues Schuljahr - neue Herausforderungen

Zum dritten Mal trafen sich die Verantwortlichen vom Projekt Schule / Wirtschaft des Lionsclub Radeberg mit einer Delegation aus Lehrern, Schulleitern, Vertreter der Elternräte und Schülersprecher zu einer Schulauftaktveranstaltung. Im Wettiner Salon des Kaiserhofs begrüßten Dr. Dieter Walter und Axel Frech am Mittwoch, den 04.09.2013 die geladenen Vertreter der Radeberger Schulen. Mittels einer Präsentation zeigten die beiden den Anwesenden die Projekte und Ergebnisse des vergangenen Schuljahres auf. Gleichzeitig gab es eine Vorschau auf das gerade gestartete Schuljahr 2013/2014. Diskutiert wurden die Themen Hausaufgabenheft, Woche und Tag der Ausbildung und die weitere Einbindung der Eltern in die Studien- und Berufsvorbereitung.

Ein Rückblick

Ein gelungener Abschluss des vergangenen Schuljahres war wohl die Verteilung der Hausaufgabenhefte, die Schule / Wirtschaft quasi allen Schülern gesponsert hat. Hier flossen die Ideen aller ein und verhalfen so zum fast perfekten Hausaufgabenheft mit dem jeder Schüler und auch die Lehrer arbeiten können. Die Vortragsreihe der angebotenen Berufsbilder umfasste bis jetzt 51 Veranstaltungen und soll durch die Wünsche von Schülern und Lehrern nun noch verbessert werden. Auch die Betriebspräsentationen, bei denen die Firmen in die Schulen kommen und sich den Schülern vorstellen, wurden immer gut angenommen. Bereits im letzten Schuljahr gab es dabei positive Resonanz von Seiten der Schulen und Betriebe. Das Angebot der Betriebserkundung nutzten im letzten Jahr rund 156 Schüler und schauten sich dabei die Unternehmen ganz genau an. Um den Lehrern einen besseren Überblick zu verschaffen, gab es selbiges Angebot auch für sie. 56 Lehrer und Lehrerinnen gingen dabei auf Erkundungstour. Auch der Tag der Ausbildung hat sich mittlerweile etabliert. Im letzten Schuljahr präsentierten sich rund 50 Unternehmen in den Räumen des Radeberger Berufschulzentrums. Auf diesen Tag folgte die Woche der Ausbildung in der 450 Schüler noch einmal die Gelegenheit hatten, sich in den Unternehmen zu informieren und sich die Betriebe genau anzuschauen. Mit „Handwerker an die Schulen“ wurde ein weiteres Projekt geschaffen, das speziell an Förder- und Oberschulen für Aufklärung sorgen soll. Mit den Schnupper- und Projekttagen am Beruflichen Schulzentrum Radeberg konnten die Schüler gezielt an bestimmte Berufsbilder herangeführt werden. Gut angenommen wurden im Herbst letzten Jahres, die Projekttage am Humboldt-Gymnasium. Für mehr Aufklärung sollte auch ein ganz besonders Projekt sorgen. Ein Radeberger Unternehmen stellte den Schülern das Thema „Assessmentcenter“ (Personalauswahlverfahren) näher vor und zeigte, was es eigentlich damit auf sich hat. So sollte den zukünftigen Azubis die Angst genommen werden, dass dies etwas „Schlimmes“ sei. Mit Elternbriefen und der Arbeit der Elternräte an den Schulen, konnten die Eltern selbst wieder gut in die Situation der Berufsfindung mit eingebunden werden. Zum diesjährigen Bierstadtfest konnten, durch Aktivitäten des Lionsclub Radeberg, Einnahmen von etwa 3.000 Euro verbucht werden, die wiederum dem Projekt Schule / Wirtschaft zu Gute kommen. Man kann also auf ein erfolgreiches Schuljahr voller interessanter Projekte zurückblicken.

Bewährtes fortsetzen und verbessern - das Schuljahr 2013/2014

Zu der „altbewährten“ Vortragsreihe an den Schulen kommen nun Vorträge zu den verschiedenen Studienrichtungen und akademischen Berufen für die Abiturienten des Gymnasiums. Dieses Angebot gilt natürlich auch für Realschüler, die nach dem Abschluss ebenfalls den Weg des Abiturs einschlagen wollen. Studienrichtungen wie zum Beispiel das Jura- oder das Medizinstudium sollen in Podiumsdiskussionen vorgestellt werden. Die erste Podiumsdiskussion wird es bereits am 01. Oktober geben. Die Organisation der Betriebspräsentationen wurde noch einmal wesentlich verbessert. In diesem Jahr soll es acht Veranstaltungen an der Pestalozzi Schule und zwölf an der Ludwig Richter Schule geben. Durch Betriebserkundungen können auch in diesem Schuljahr wieder Schüler und Lehrer hinter die Kulissen der Unternehmen schauen. Die Woche der Ausbildung wird vom 10.-14. März 2014 stattfinden und dabei soll die Organisation der Veranstaltungen weiter verbessert werden. Einige Probleme mit dem Angebotsverzeichnis der Firmen sollen noch beseitigt werden. Mit 1.200 Euro wird erneut das Projekt „Handwerker an die Schulen“ unterstützt. „Nach der Arbeit ist vor der Arbeit“ könnte man sagen, wenn man das Projekt Hausaufgabenheft betrachtet. Natürlich gibt es auch hier noch Dinge, die verbessert werden können. Wichtig ist allerdings, dass ein Grundgerüst, sozusagen eine Vorlage, erst einmal besteht. Als besonders positiv hebt Dr. Walter hier einige Dankeschön-Emails hervor, die er von Eltern und auch Schülern erhalten hat. Auch die Lehrer halten das Heft für ein gelungenes Werkzeug, welches die Schüler auch im Unterricht gut nutzen können.

Die richtige Dosis finden - Eltern sinnvoll einbinden

Was wohl mancher zu viel einbringt, bringen andere zu wenig auf. Dabei ist die Funktion der Eltern bei der Berufsfindung eine wichtige Angelegenheit. Doch sollten Sie dabei unbedingt darauf achten, dass es bei einer beratenden Funktion bleibt. In manchen Situationen ist es einfach wichtig, die Kinder auch mal alleine losziehen zu lassen. Dafür möchte sich das Projekt Schule / Wirtschaft zusammen mit den Schulen stärker einsetzen und mehr informieren. Das Ziel ist es, das Eltern ihre Kinder bei der Berufs- oder Studienwahl begleiten und unterstützen - aber immer im richtigen Maße.

Nach den Informationen folgten die Diskussionen

Den Anfang machte Frau Scholz von der Ludwig Richter Schule. Sie findet es positiv, dass durch die Arbeit von Schule / Wirtschaft viele Schulabgänger Lehrstellen in Radeberg und Umgebung finden. Sie wünscht sich aber auch gleichzeitig mehr Aufmerksamkeit von den Eltern. Frau Manske von der Pestalozzischule lobte wiederum das Hausaufgabenheft, denn viele Kinder würden es nutzen - bis auf ein paar Einzelne. Trotz allen Lobes, brachte Sie aber auch einige Verbesserungsvorschläge in die Runde. Herr Fritzsche vom Humboldt Gymnasium dankte zuerst Herrn Dr. Walter für sein Engagement und die kurzen Kommunikationswege zwischen Projekt und Schulen. Hervorzuheben ist auch der im letzten Jahr auf dem Gymnasium eingeführte „Wirtschaftsführerschein“. Die ersten 30 Schüler konnten schon zur Prüfung für die European Business Competence Licence (EBC*L) angemeldet werden. In diesem Schuljahr sind wieder 35 neue Schüler auf der Suche nach Unternehmenspatenschaften, die die Abiturienten unterstützen und am Ende die Prüfungsgebühr von 96 Euro übernehmen. Auch so kann ein zukünftiges Arbeitsverhältnis entstehen. Der Direktor der Ludwig Richter Schule, Gerd Thomas, richtete das Wort an die Delegation. Er vertritt die Ansicht, das Hausaufgabenheft war eine volle Punktlandung. „Wo gibt es schon so was?“. Da kann man sich schon mal auf die Schulter klopfen, wenn Schüler und Lehrer gemeinsam im neuen Heft arbeiten. Er lobte generell die vielen Projekte, die auf die Beine gestellt worden sind. Eine neue Idee gab er auch noch Preis. Einen Wust aus Papierkram hat jede Schule einzeln zu bewältigen, wenn es heißt, die Prüfung für das Qualitätssiegel steht an. Warum dann nicht ein Siegel für alle Radeberger Schulen? Eine tolle Idee meinte auch Dr. Walter, der nun recherchiert und nachfragt, ob dies möglich sei. Negative Zukunftsmusik brachte Herr Boden vom Beruflichen Schulzentrum an den Tisch. Etwas muss sich ändern! Es fehlen die Fachlehrer und einige gehen in den nächsten Jahren in Rente. Dann sieht es auch für das Schnupperprojekt Schule / Wirtschaft schlecht aus, weil schlichtweg die Lehrer fehlen. Der Aufruf wird durch die Mitglieder der Delegation ab jetzt sicherlich in alle Richtungen schallen. Elke Richter, Direktorin am Humboldt Gymnasium, wünscht sich eine enge Zusammenarbeit zwischen ihrer Schule, Schule / Wirtschaft und den Freiberuflern hinsichtlich der Sprechstunden, die angeboten werden sollen. Denn hier gibt es immer noch das Problem mit der Terminfestlegung. Ärzte, Anwälte und andere Freiberufler haben meist viel zu tun. Andererseits wollen sie dem Nachwuchs Rede und Antwort stehen - hier muss noch eine effektive Lösung gefunden werden. Abschließend dankten Dr. Walter und Axel Frech nochmals allen Beteiligten mit den Worten „Das Konzept in Radeberg ist einzigartig und wir sind mittendrin“. Damit endete eine interessante Auftaktveranstaltung für das neue Schuljahr und wir können gespannt sein, was es demnächst an dieser Stelle zu berichten gibt.

Text & Foto: Radeberger Heimatzeitung