Beruf des Monats - Juni 2014
Kaufmann/-frau - Tourismus und Freizeit

Die Tätigkeit im Überblick

Kaufleute für Tourismus und Freizeit beraten und informieren Kunden über touristische Leistungen und Angebote. Sie organisieren Veranstaltungen und setzen Verkaufs- und Marketingkonzepte zur Förderung des regionalen Tourismus um.

Kaufleute für Tourismus und Freizeit arbeiten vorwiegend in Reise- und Tourismusbüros, in Beherbergungsbetrieben, bei Ausflugs- und Reiseunternehmen, in Organisationen der Tourismusförderung oder in Freizeiteinrichtungen. Darüber hinaus kann es geeignete Beschäftigungsmöglichkeiten z.B. bei Callcentern oder Fahrzeugvermietern geben.

 

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Kaufleute für Tourismus und Freizeit beraten und informieren Kunden über touristische Leistungen und Angebote. Sie organisieren Veranstaltungen und setzen Verkaufs- und Marketingkonzepte zur Förderung des regionalen Tourismus um.

Mit dem Kunden im Dialog

Wo kann man abends gemütlich die regionalen Spezialitäten genießen? Wo ist die nächste Skaterbahn zu finden? Gibt es noch freie Plätze auf dem Campingplatz? Bei jungen Leuten sind z.B. Wellness- und Health-Care-Kurzurlaube oder ein Wochenende im Spaßbad attraktiv. Kaufleute für Tourismus und Freizeit kennen sich mit dem Angebot vor Ort aus. Ob Veranstaltungstermine, Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte, Einkaufsmöglichkeiten, Ausflugsziele, Eintrittspreise oder Öffnungszeiten - sie geben Kunden, Ferien- oder Kurgästen im Büro des lokalen Fremdenverkehrsvereins oder in einer Freizeiteinrichtung zuverlässig Auskunft - wenn nötig auch in Englisch oder einer anderen Fremdsprache. Außerdem vermitteln oder verkaufen sie Dienstleistungen und Eintrittskarten, buchen Fahrten oder reservieren Plätze und weisen dabei auch auf Vergünstigungen oder Zusatzangebote hin, beispielsweise auf Familienermäßigungen, den im Eintrittspreis enthaltenen Saunabesuch oder die Möglichkeit, mit der Theaterkarte die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Prospektmaterial und Literatur, mit deren Hilfe sich die Kunden weiter informieren können, haben sie an der Hand. Da sie die Bedürfnisse, Wünsche und Fragen der Gäste und Kunden gut kennen, wirken sie auch bei der Entwicklung neuer Angebote und Dienstleistungen mit.

Marketing und Eventmanagement

Wie findet der Skiort oder das Freizeitbad seine Gäste? Auch dazu tragen Kaufleute für Tourismus und Freizeit bei. Sie kümmern sich mit zielgruppenspezifischen Werbemitteln um das Marketing, damit die Einrichtung, der Ort oder die Region in der Öffentlichkeit bekannt wird oder bleibt - beispielsweise durch eine interessant gestaltete Broschüre, einen witzigen Radiospot oder eine stets aktuelle Website.

Kaufleute für Tourismus und Freizeit organisieren auch Veranstaltungen und tragen so zum Erfolg einer Tourismusregion, eines Kurortes oder einer Freizeiteinrichtung bei. Zuerst entwickeln sie die richtige Idee für die anvisierte Zielgruppe. Dann geht es ans Organisatorische: Sie stellen Finanzierungspläne auf und koordinieren Räumlichkeiten, Mitwirkende und Technik. Schließlich machen sie die Veranstaltung durch Plakate, Prospekte, Werbespots oder andere geeignete Werbemaßnahmen bekannt. Nach der Veranstaltung führen sie eine Erfolgskontrolle durch und erstellen die Endabrechnung.

Wenn sie in der Destinationsgestaltung tätig sind, gestalten sie das Profil einer Region oder einer Stadt mit und vermarkten es. Kaufleute für Tourismus und Freizeit ermitteln dazu die Stärken und Schwächen des touristischen Angebots vor Ort und unterstützen die Bildung von regionalen und überregionalen Netzwerken. Sie koordinieren oder entwickeln touristische und freizeitwirtschaftliche Produkte und machen die jeweiligen Attraktionen und Besonderheiten durch Marketingmaßnahmen bekannt. So sorgen sie dafür, dass sich die Kunden jederzeit informieren und die Angebote buchen können. Customer Relationship Management (CRM)-Systeme z.B. ermöglichen es ihnen, individuelle Kundenprofile zu erstellen und die Kunden mit maßgeschneiderten Urlaubsangeboten anzusprechen.

Die kaufmännischen Aufgaben

Ob in einer Tourismusorganisation, einem Verkehrsunternehmen, einem Freizeitpark oder einer Kureinrichtung: Schreibtisch- und Verwaltungsarbeit gehört immer dazu. Kaufleute für Tourismus und Freizeit kümmern sich um die Materialwirtschaft, entwickeln und kalkulieren neue Angebote oder bearbeiten den Zahlungsverkehr. Im Büro erfassen sie am Computer auch betriebliche Kennzahlen sowie Statistiken und führen den Schriftverkehr. In Freizeiteinrichtungen sorgen sie dafür, dass Betriebssicherheit, Hygiene- und Umweltstandards stets eingehalten werden und der Betrieb störungsfrei ablaufen kann. Damit die Geräte und Anlagen jederzeit funktionieren, koordinieren die Kaufleute die Pflege und Wartung der technischen Einrichtungen wie auch der Außenanlagen. Auch wenn sie diese Aufgaben nicht selbst durchführen, ist dafür ein gewisses technisches Verständnis nötig.

Soziale Kompetenz gefragt

Kaufleute für Freizeit und Tourismus benötigen ein gutes Gespür für den Umgang mit Menschen. Bei der Beratung von Kunden und Gästen ist ebenso kommunikatives Geschick gefragt wie bei der Organisation von Veranstaltungen, im Marketingbereich oder beim Aufbau eines regionalen Netzwerks: Stets müssen Kaufleute für Freizeit und Tourismus eine Vielzahl an Kontakten pflegen. Dabei behalten sie auch unter Zeitdruck immer den Überblick - beispielsweise in der Hauptsaison oder kurz vor einem größeren Event.

 

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Kaufleute für Tourismus und Freizeit haben folgende Aufgaben:

  • Kunden, Gäste und Besucher informieren und beraten, touristische Produkte verkaufen
    • Prospekte ausgeben, Informationsliteratur verkaufen
    • Buchungen und Reservierungen vornehmen
    • Tickets und Eintrittskarten verkaufen
    • Wünsche, Anregungen und Beschwerden entgegennehmen, bearbeiten oder weiterleiten
  • Verwaltungs- und Büroarbeiten durchführen
    • Schriftverkehr führen
    • Materialbedarf ermitteln, Bestellungen und Abrechnungen ausführen
    • Kontierungen durchführen, Abschlüsse vorbereiten, Zahlungsverkehr und Mahnwesen bearbeiten
    • Kalkulationen, Kosten- und Leistungsrechnung durchführen
    • betriebliche Kennzahlen ermitteln und Statistiken führen, Controllingfunktionen ausführen
  • touristische Dienstleistungen und Produkte entwickeln, vermarkten und verkaufen
    • zielgruppenspezifischen Bedarf und Kundenzufriedenheit ermitteln, z.B. mithilfe von Customer Relationship Management (CRM)-Systemen individuelle Kundenprofile erstellen
    • Angebote und Leistungen erstellen, kalkulieren und bewerben
    • Zusammenarbeit mit Fremdanbietern (zwecks Koordination oder zur Ergänzung der Eigenleistung) organisieren
    • Touristik-Angebote über unterschiedliche Vertriebskanäle verkaufen
  • das Profil einer Stadt, einer Region oder einer Freizeiteinrichtung mitgestalten
    • Netzwerke und Kooperationen aufbauen und pflegen
    • Projekte entwickeln und steuern
    • Marketing- und Werbemaßnahmen planen, durchführen und abrechnen
    • Finanzierung sicherstellen
  • Veranstaltungen konzipieren, organisieren und abrechnen
  • Betriebssicherheit, Funktionsfähigkeit, Pflege und Wartung der technischen Einrichtungen sicherstellen, dabei Umweltstandards und gesetzliche Vorschriften beachten

 

Ausbildungsinhalte

Im 1. Ausbildungsjahr lernen Auszubildende im Ausbildungsbetrieb beispielsweise:

  • wie man Beratungs- und Verkaufsgespräche mit Kunden führt
  • welche touristischen und freizeitlichen Produkte zum Dienstleistungsangebot des Ausbildungsbetriebes gehören und wie solche Produkte erstellt werden
  • wie man Informations- und Kommunikationssysteme aufgabenbezogen einsetzt und wie die eigene Arbeit organisiert und strukturiert werden kann
  • wie man Vorgänge im Rechnungswesen bearbeitet und Kontierungen durchführt
  • wie man den Kunden Produkte und Dienstleistungen verkauft, Zusatzleistungen vermittelt und die betrieblichen Buchungs- und Reservierungssysteme anwendet
  • was man bei der Konzeption von Veranstaltungen wissen muss
  • wie man fremdsprachiges Informationsmaterial nutzt und in der Fremdsprache kommuniziert
  • was bei der Bearbeitung von Zahlungsverkehr und Mahnwesen zu beachten ist
  • wie man die Kundenzufriedenheit prüft und mit Beschwerden umgehen kann
  • was bei der Planung und Organisation von Veranstaltungen zu beachten ist und wie man Finanzierung und Abrechnung durchführt
  • wie Werbeaktionen - auch für bestimmte Zielgruppen - und Maßnahmen zur Kundenbindung durchgeführt werden
  • was bei der Kostenermittlung, der Kalkulation und der Leistungsberechnung wichtig ist
  • wie man Informationen und Angebote aufbereitet und präsentiert
  • wie qualitätssichernde Maßnahmen im eigenen Betrieb angewendet und die Qualität von Fremdleistungen bewertet werden können

Im 2. Ausbildungsjahr wird den Auszubildenden u.a. vermittelt:

  • wie man den Kunden Produkte und Dienstleistungen verkauft, Zusatzleistungen vermittelt und die betrieblichen Buchungs- und Reservierungssysteme anwendet
  • was man bei der Konzeption von Veranstaltungen wissen muss
  • wie man fremdsprachiges Informationsmaterial nutzt und in der Fremdsprache kommuniziert
  • was bei der Bearbeitung von Zahlungsverkehr und Mahnwesen zu beachten ist
  • wie man die Kundenzufriedenheit prüft und mit Beschwerden umgehen kann

Im 3. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden schließlich:

  • was bei der Planung und Organisation von Veranstaltungen zu beachten ist und wie man Finanzierung und Abrechnung durchführt
  • wie Werbeaktionen - auch für bestimmte Zielgruppen - und Maßnahmen zur Kundenbindung durchgeführt werden
  • was bei der Kostenermittlung, der Kalkulation und der Leistungsberechnung wichtig ist
  • wie man Informationen und Angebote aufbereitet und präsentiert
  • wie qualitätssichernde Maßnahmen im eigenen Betrieb angewendet und die Qualität von Fremdleistungen bewertet werden können

 

Außerdem erwerben die Auszubildenden Kenntnisse in einer der beiden Wahlqualifikationseinheiten "Gewährleistung der Funktionsfähigkeit von Tourismus- und Freizeiteinrichtungen" oder "Gestaltung der Destination".

Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden vermittelt:

  • wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Angebot, Beschaffung, Dienstleistung und Verkauf funktionieren
  • welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
  • wie wesentliche arbeits- und tarifrechtliche Regelungen zustande kommen
  • welche Vorschriften zum Arbeitsschutz und zur Unfallverhütung zu beachten sind
  • wie man Möglichkeiten der wirtschaftlichen und umweltschonenden Energie- und Materialverwendung nutzt
  • die eigene Rolle im Unternehmen selbstverantwortlich mitgestalten
  • ein Unternehmen der Tourismus- und Freizeitbranche repräsentieren
  • Rahmenbedingungen der nationalen und regionalen Tourismus- und Freizeitbranche analysieren
  • Kunden über regionale Produkte und Leistungen der Tourismus- und Freizeitbranche zielorientiert beraten
  • Geschäftsprozesse in Unternehmen der Tourismus- und Freizeitbranche erfassen
  • Waren und Anlagegüter für Unternehmen der Tourismus- und Freizeitbranche beschaffen und verwalten
  • Märkte der Tourismus- und Freizeitbranche analysieren und Marketingstrategien ableiten
  • touristische und freizeitwirtschaftliche Produkte und Leistungen planen und gestalten
  • touristische und freizeitwirtschaftliche Produkte und Leistungen verkaufen
  • Geschäftsprozesse in Unternehmen der Tourismus- und Freizeitbranche erfolgsorientiert steuern
  • Veranstaltungen planen, durchführen und nachbereiten
  • externe Einflüsse auf die wirtschaftliche Situation von Unternehmen der Freizeit- und Tourismusbranche analysieren
  • ein Projekt in der Tourismus- und Freizeitbranche planen, durchführen und auswerten

In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:

  • die eigene Rolle im Unternehmen selbstverantwortlich mitgestalten
  • ein Unternehmen der Tourismus- und Freizeitbranche repräsentieren
  • Rahmenbedingungen der nationalen und regionalen Tourismus- und Freizeitbranche analysieren
  • Kunden über regionale Produkte und Leistungen der Tourismus- und Freizeitbranche zielorientiert beraten
  • Geschäftsprozesse in Unternehmen der Tourismus- und Freizeitbranche erfassen
  • Waren und Anlagegüter für Unternehmen der Tourismus- und Freizeitbranche beschaffen und verwalten
  • Märkte der Tourismus- und Freizeitbranche analysieren und Marketingstrategien ableiten
  • touristische und freizeitwirtschaftliche Produkte und Leistungen planen und gestalten
  • touristische und freizeitwirtschaftliche Produkte und Leistungen verkaufen
  • Geschäftsprozesse in Unternehmen der Tourismus- und Freizeitbranche erfolgsorientiert steuern
  • Veranstaltungen planen, durchführen und nachbereiten
  • externe Einflüsse auf die wirtschaftliche Situation von Unternehmen der Freizeit- und Tourismusbranche analysieren
  • ein Projekt in der Tourismus- und Freizeitbranche planen, durchführen und auswerten


Interessen

Folgende Interessen sind wichtig und hilfreich, um diesen Beruf erlernen und ausüben zu können. Die Interessen sind in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit genannt. Zu jedem Interessenbereich werden zur Veranschaulichung Tätigkeiten genannt.

Interesse an kaufmännisch-organisatorischen Tätigkeiten

  • z.B. Entwickeln oder Koordinieren touristischer und freizeitwirtschaftlicher Produkte
  • z.B. Mitarbeit bei werbe- und verkaufsfördernden Maßnahmen
  • z.B. Organisieren von Veranstaltungen in Tourismusregionen, Kurorten oder Freizeiteinrichtungen

Interesse an sozial-beratenden Tätigkeiten

  • z.B. umfassendes Beraten von Kunden über touristische Leistungen und Attraktionen
  • z.B. geduldiges Unterbreiten verschiedener Angebote bei unentschlossenen Kunden

Interesse an verwaltend-organisatorischen Tätigkeiten

  • z.B. Bearbeiten des Schrift- und Zahlungsverkehrs


Kompetenzen

Die folgende Liste enthält eine Auswahl der wichtigsten Fertigkeiten und Kenntnisse. Die Auswahl dieser berufsbezogenen Kompetenzen erfolgt auf Basis der Ausbildungsordnung sowie der Auswertung von Stellen- und Bewerberangeboten.

Kernkompetenzen, die man während der Ausbildung erwirbt:

Die folgende Liste enthält eine Auswahl der wichtigsten Fertigkeiten und Kenntnisse. Die Auswahl dieser berufsbezogenen Kompetenzen erfolgt auf Basis der Ausbildungsordnung sowie der Auswertung von Stellen- und Bewerberangeboten.

Kernkompetenzen, die man während der Ausbildung erwirbt:

  • Gästebetreuung
  • Inlands- und Regionaltourismus
  • Kalkulation
  • Kosten- und Leistungsrechnung
  • Kurverwaltung
  • Marketing
  • Reservierung, Buchung (Reiseverkehr)
  • Bäderwesen
  • Buchführung, Buchhaltung
  • Fremdsprachenkorrespondenz
  • Messen, Kongresse und Veranstaltungen planen und durchführen
  • Öffentlichkeitsarbeit, Public Relations
  • Pauschalreisen
  • Reiserecht
  • Reklamationsbearbeitung
  • Wellness
  • Werbung
  • Zahlungsverkehr
  • Zimmervermittlung
  • Kompetenzgruppe "Bürokommunikation, MS-Office"
  • Kompetenzgruppe "Reiseinformations-, Reservierungs- und Gastronomiesysteme"

Weitere Kompetenzen, die für die Ausübung dieses Berufs bedeutsam sein können:

  • Bäderwesen
  • Buchführung, Buchhaltung
  • Fremdsprachenkorrespondenz
  • Messen, Kongresse und Veranstaltungen planen und durchführen
  • Öffentlichkeitsarbeit, Public Relations
  • Pauschalreisen
  • Reiserecht
  • Reklamationsbearbeitung
  • Wellness
  • Werbung
  • Zahlungsverkehr

Darüber hinaus enthalten die folgenden Kompetenzgruppen weitere relevante Fertigkeiten und Kenntnisse:

  • Kompetenzgruppe "Bürokommunikation, MS-Office"
  • Kompetenzgruppe "Reiseinformations-, Reservierungs- und Gastronomiesysteme"


Quelle:http://berufenet.arbeitsagentur.de/