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Letzte Aktualisierung:

08.04.2024

Beruf des Monats - April 2014
Verfahrensmech.-Kunststoff-/Kautschukt.-Bauteile

Die Tätigkeit im Überblick

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Bauteile stellen Rohrleitungsteile und -systeme, Bauteile und Baugruppen aus polymeren Werkstoffen her, bauen diese um oder setzen sie instand.

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Bauteile arbeiten überwiegend in Betrieben der Kunststoff und Kautschuk verarbeitenden Industrie, die Rohrleitungs- und Bauteilsysteme herstellen. Darüber hinaus können sie auch in Rohrleitungsbauunternehmen beschäftigt sein.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Bauteile stellen Rohrleitungsteile und -systeme, Bauteile und Baugruppen aus polymeren Werkstoffen her, bauen diese um oder setzen sie instand.

Vom Einzelstück zum kompletten Leitungssystem

Rohrleitungen aus Kunststoff werden sowohl in der Industrie als auch in der kommunalen Ver- und Entsorgung eingesetzt. Je nachdem, für welche Anwendungen und Belastungen die Rohre gefertigt werden, etwa für die Durchleitung von Wasser oder aggressiven bzw. umweltgefährdenden Stoffen wie Säuren oder Laugen, müssen sie unterschiedliche Anforderungen erfüllen.

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Bauteile stellen nach Aufmaß, technischen Zeichnungen und Arbeitsaufrag Rohrleitungen, Formteile und Behälter aus Kunststoffen, z.B. Acrylglas, her. Dabei verwenden sie gewöhnlich Halbzeuge, etwa Rohre, Tafeln, Stäbe und Profile, sowie flüssige Reaktionsharze, die sie in Mischung mit Füllstoffen und Verstärkungsfasern weiterverarbeiten. Mit unterschiedlichen Füge- und Montagetechniken wie Laminieren, Folienschweißen oder Verstärken erstellen sie Rohrleitungssysteme, Bauteile oder Baugruppen. Dann kontrollieren sie die Fügeverbindungen, beseitigen ggf. Fehler und kennzeichnen die Produkte.

Nachbearbeitung und Instandsetzung

Um die Erzeugnisse den Kundenwünschen genau anzupassen, wenden Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Bauteile unterschiedliche Nachbearbeitungstechniken an. Mit Handwerkzeugen oder Maschinen schneiden, bohren oder fräsen sie die Kunststoffe. Die Widerstandsfähigkeit der Bauteile, deren Oberflächen und Kanten erhöhen sie mittels Verfahren wie Tempern oder Beschichten. Abschließend bereiten sie die Produkte für den Versand und die weitere Montage vor.

Neben der Herstellung von Rohrleitungssystemen und Baugruppen aus Kunststoff können Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Bauteile auch in den Bereichen Wartung, Instandhaltung und Demontage tätig sein.

 

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Bauteile haben folgende Aufgaben:

  • technische Unterlagen erstellen und anwenden
    • Rohrleitungs- und Bauteile ausmessen, Skizzen erstellen
    • technische Zeichnungen und isometrische Darstellungen nach Skizzen erstellen, Abwicklungen anfertigen
  • Rohrleitungssysteme, Bauteile und Baugruppen fügen, montieren und demontieren
    • Werk- und Hilfsstoffe auswählen und einsetzen
    • Berechnungen durchführen
    • Fügeflächen ggf. vorbehandeln
    • Rohrleitungsteile und Bauteile nach Aufmaß, Arbeitsaufrag und technischen Zeichnungen herstellen
    • Füge-, Montage- und Demontagetechniken auswählen und anwenden, z.B. Verstärken, Laminieren, Folienschweißen und Auskleiden
    • Fügeverbindungen prüfen, ggf. Fehler beseitigen
    • Erzeugnisse nach Auftragsdaten, technischen Zeichnungen oder Kundenanforderungen kennzeichnen
    • demontierte Elemente und Reststoffe dem Recycling zuführen
  • Rohrleitungssysteme, Bauteile und Baugruppen be- und nachbearbeiten
    • manuelle und maschinelle Verfahren zum spanlosen und spanenden Bearbeiten anwenden
    • Verfahren zum Umformen anwenden
    • Nachbearbeitungsmöglichkeiten von Oberflächen anwenden, Oberflächen und Kanten schützen
    • Halbzeuge und Fertigteile tempern, verpacken und lagern
    • Qualitätsprüfung durchführen, Ergebnisse umsetzen und dokumentieren

 

Ausbildungsinhalte

In den ersten 18 Monaten lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise:

  • wie man Polymere ihrem Anwendungsbereich zuordnet und sie nach Verwendungszweck auswählt und einsetzt
  • wie man Werkzeuge und Spannzeuge auswählt, Werkstücke ausrichtet und spannt
  • wie man Bauteile herstellt und zu Baugruppen fügt
  • wie man Fehler an Bauteilen feststellt und Maßnahmen zur Fehlerbeseitigung ergreift
  • wie man Messgeräte handhabt und Messwerte, insbesondere Temperatur, Druck, Zeit, Durchflussmenge, Masse und elektrische Größen, erfasst
  • wie man Pneumatikschaltungen aufbaut
  • wie man Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen einstellt, auf Funktion prüft und überwacht
  • wie man die Betriebsbereitschaft von Maschinen, Geräten und Anlagen zur Formgebung und Verarbeitung sicherstellt und den Einsatz von Betriebsmitteln bestimmt
  • wie man Betriebsmittel inspiziert, pflegt und wartet
  • wie man Materialeingangskontrollen durchführt
  • wie man Füge-, Montage- und Demontagetechniken, insbesondere Fügen, Verstärken, Laminieren, Folienschweißen und Auskleiden, unterscheidet und Anwendungsgebieten zuordnet
  • wie man Möglichkeiten der Vorbehandlung und Vorbereitung der Fügeflächen unterscheidet und Verfahren anwendet
  • wie man Verfahren zum lösbaren und unlösbaren Fügen anwendet
  • wie man Rohrleitungsteile und -systeme oder Bauteile und -gruppen nach Aufmaß, Arbeitsauftrag und technischen Zeichnungen herstellt und transportiert
  • wie man Recyclingverfahren unterscheidet und Recyclingsysteme nutzt
  • wie man Verfahren zum Umformen unterscheidet und anwendet
  • wie man Halbzeuge oder Fertigteile tempert, verpackt und lagert
  • wie man Rohrleitungsteile und -systeme oder Bauteile und -gruppen ausmisst und Skizzen erstellt
  • welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
  • wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung funktionieren
  • wie Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften sowie Regelungen des Umweltschutzes angewendet werden
  • wie man qualitätssichernde Maßnahmen durchführt
  • was bei der betrieblichen und technischen Kommunikation sowie beim Datenschutz beachtet werden muss
  • wie man Arbeitsabläufe plant und organisiert und Arbeitsergebnisse bewertet
  • Werkstoffe nach anwendungsbezogenen Kriterien auswählen
  • Bauelemente aus berufsbezogenen Werkstoffen herstellen
  • Einfache Baugruppen herstellen
  • Anlagenbezogene Steuerungstechniken anwenden
  • Fertigungsvoraussetzungen für die Polymerverarbeitung schaffen
  • Werkzeuge, Maschinen und Zusatzgeräte instand halten
  • Eigenschaften von polymeren Werkstoffen prüfen und analysieren
  • Steuerungstechnische Systeme für die Be- und Verarbeitung von Polymeren anwenden und prüfen
  • Fertigungsvoraussetzungen für Bauteile schaffen
  • Bauteile durch Bearbeiten von Halbzeugen herstellen
  • Produkte durch Fügen herstellen
  • Bauteile durch Laminieren herstellen
  • Produkt- und Prozessqualität überwachen und optimieren

In den zweiten 18 Monaten wird den Auszubildenden in der Fachrichtung Bauteile z.B. vermittelt:

  • wie man Füge-, Montage- und Demontagetechniken, insbesondere Fügen, Verstärken, Laminieren, Folienschweißen und Auskleiden, unterscheidet und Anwendungsgebieten zuordnet
  • wie man Möglichkeiten der Vorbehandlung und Vorbereitung der Fügeflächen unterscheidet und Verfahren anwendet
  • wie man Verfahren zum lösbaren und unlösbaren Fügen anwendet
  • wie man Rohrleitungsteile und -systeme oder Bauteile und -gruppen nach Aufmaß, Arbeitsauftrag und technischen Zeichnungen herstellt und transportiert
  • wie man Recyclingverfahren unterscheidet und Recyclingsysteme nutzt
  • wie man Verfahren zum Umformen unterscheidet und anwendet
  • wie man Halbzeuge oder Fertigteile tempert, verpackt und lagert
  • wie man Rohrleitungsteile und -systeme oder Bauteile und -gruppen ausmisst und Skizzen erstellt

Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden z.B. vermittelt:

  • welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
  • wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung funktionieren
  • wie Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften sowie Regelungen des Umweltschutzes angewendet werden
  • wie man qualitätssichernde Maßnahmen durchführt
  • was bei der betrieblichen und technischen Kommunikation sowie beim Datenschutz beachtet werden muss
  • wie man Arbeitsabläufe plant und organisiert und Arbeitsergebnisse bewertet

In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:

  • Werkstoffe nach anwendungsbezogenen Kriterien auswählen
  • Bauelemente aus berufsbezogenen Werkstoffen herstellen
  • Einfache Baugruppen herstellen
  • Anlagenbezogene Steuerungstechniken anwenden
  • Fertigungsvoraussetzungen für die Polymerverarbeitung schaffen
  • Werkzeuge, Maschinen und Zusatzgeräte instand halten
  • Eigenschaften von polymeren Werkstoffen prüfen und analysieren
  • Steuerungstechnische Systeme für die Be- und Verarbeitung von Polymeren anwenden und prüfen
  • Fertigungsvoraussetzungen für Bauteile schaffen
  • Bauteile durch Bearbeiten von Halbzeugen herstellen
  • Produkte durch Fügen herstellen
  • Bauteile durch Laminieren herstellen
  • Produkt- und Prozessqualität überwachen und optimieren


Interessen

Folgende Interessen sind wichtig und hilfreich, um diesen Beruf erlernen und ausüben zu können. Die Interessen sind in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit genannt. Zu jedem Interessenbereich werden zur Veranschaulichung Tätigkeiten genannt.

Interesse an praktisch-konkreten Tätigkeiten

  • z.B. Fügen, Montieren und Demontieren von Rohrleitungssystemen, Bauteilen und Baugruppen
  • z.B. Schneiden, Bohren und Fräsen von Kunststoffen bei der Nachbearbeitung
  • z.B. Aufbereiten der Roh-, Zusatz- und Hilfsstoffe unter genauer Beachtung vorgegebener Rezepturen

Interesse an theoretisch-abstrakten Tätigkeiten

  • z.B. Durchführen systematischer Fehlersuche und Störungsbehebung an Verarbeitungsmaschinen wie Schweißgeräten und -automaten
  • z.B. Analysieren und Bewerten fachlicher Probleme mit informationstechnischen, technologischen und mathematischen Sachverhalten

Interesse an organisatorisch-prüfenden Tätigkeiten

  • z.B. Prüfen der verschiedenen Kautschukarten, Kunststoffe oder Reaktionsharze beim Materialeingang


Kompetenzen

Die folgende Liste enthält eine Auswahl der wichtigsten Fertigkeiten und Kenntnisse. Die Auswahl dieser berufsbezogenen Kompetenzen erfolgt auf Basis der Ausbildungsordnung sowie der Auswertung von Stellen- und Bewerberangeboten.

Kernkompetenzen, die man während der Ausbildung erwirbt:

  • Kunststoffverarbeitung
  • Laminieren
  • Maschineneinrichtung, Anlageneinrichtung
  • Maschinenführung, Anlagenführung, -bedienung
  • Arbeit nach Zeichnung
  • Arbeitsvorbereitung
  • CNC-Kenntnisse, CNC-Programmieren
  • Dokumentation (technisch)
  • Gummiauskleiden, -umkleiden
  • Kautschuk-, Gummiverarbeitung
  • Kunststoffauskleiden
  • Kunststoffschweißen
  • Oberflächen beschichten
  • Qualitätsprüfung, Qualitätssicherung
  • Schäumen (Kunststofftechnik)
  • Kompetenzgruppe "CNC-, NC-Programme"

Weitere Kompetenzen, die für die Ausübung dieses Berufs bedeutsam sein können:

  • Arbeit nach Zeichnung
  • Arbeitsvorbereitung
  • CNC-Kenntnisse, CNC-Programmieren
  • Dokumentation (technisch)
  • Gummiauskleiden, -umkleiden
  • Kautschuk-, Gummiverarbeitung
  • Kunststoffauskleiden
  • Kunststoffschweißen
  • Oberflächen beschichten
  • Qualitätsprüfung, Qualitätssicherung
  • Schäumen (Kunststofftechnik)

Darüber hinaus enthält die folgende Kompetenzgruppe weitere relevante Fertigkeiten und Kenntnisse:

  • Kompetenzgruppe "CNC-, NC-Programme"

Quelle:http://berufenet.arbeitsagentur.de/