Beruf des Monats - März 2014
Werkfeuerwehrmann/-frau


Die Tätigkeit im Überblick

Werkfeuerwehrleute nehmen Aufgaben im Brand- und Gefahrenschutz in Betrieben mit erhöhtem Gefährdungspotenzial wahr. Sie führen Maßnahmen zur Brandbekämpfung und medizinischen Notfallversorgung durch und leisten technische Hilfe.
Werkfeuerwehrleute arbeiten in Betrieben mit erhöhtem Gefährdungspotenzial, z.B. in Industriebetrieben der chemischen Industrie und der Metall- und Elektroindustrie, bei Automobilherstellern, in Kraftwerken, an Häfen, Flughäfen und in Krankenhäusern.
   


Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Werkfeuerwehrleute nehmen Aufgaben im Brand- und Gefahrenschutz in Betrieben mit erhöhtem Gefährdungspotenzial wahr. Sie führen Maßnahmen zur Brandbekämpfung und medizinischen Notfallversorgung durch und leisten technische Hilfe.

Retter in der Not

Brandbekämpfung beginnt bereits beim Brandschutz. Daher planen und ergreifen Werkfeuerwehrleute in Betrieben mit erhöhter Brand- und Explosionsgefahr, wie beispielsweise der chemischen Industrie, der Eisen- und Stahlindustrie, aber auch in Kraftwerken und an Flughäfen, Maßnahmen zum vorbeugenden Brandschutz. Sie prüfen z.B. ortsfeste Brandschutzeinrichtungen, insbesondere Rauch- und Wärmeabzugseinrichtungen oder Löschanlagen sowie Brand- und Gefahrenmeldeanlagen.

Wenn es zum Ernstfall kommt, müssen Löschfahrzeuge und die technische Feuerwehrausrüstung einsatzbereit sein, damit Werksfeuerwehrleute innerhalb kürzester Zeit an der Einsatzstelle eintreffen können. Die Funktionstüchtigkeit von Fahrzeugen und Feuerwehrgeräten kann lebensentscheidend sein. Obwohl es an der Unfallstelle in der Regel hektisch zugeht und jeder Einsatz andere Arbeitsbedingungen mit sich bringt, bewahren Werkfeuerwehrleute Ruhe und gehen routiniert vor. Aufgrund ihrer Kenntnisse sind sie in der Lage, die Gefahren richtig einzuschätzen und zu bewerten. Auf Weisung bzw. Befehl der Gruppen- oder Einsatzleitung dringen sie zur Brandstelle vor und setzen Löschmittel ein. Bei Bedarf verwenden sie Belüftungsgeräte, Motorsägen, Brechstangen oder Geräte und Hilfsmittel zur Technischen Hilfeleistung. Um sich vor Rauchgasen und Dämpfen zu schützen, tragen sie Schutzkleidung und -ausrüstung. Kommen bei den Einsätzen Menschen zu Schaden, können Werkfeuerwehrleute auf ihre Kenntnisse und Fähigkeiten als Rettungssanitäter/innen zurückgreifen und somit Schlimmeres verhindern. Da die Brandbekämpfung und der Anblick von Verletzten zum Berufsalltag gehören können, benötigen Werkfeuerwehrleute ein hohes Maß an psychischer Belastbarkeit.

Nicht nur bergen und retten

Auch wenn es keinen Brand zu löschen gibt, ist in diesem Beruf für Abwechslung gesorgt. Werkfeuerwehrleute beraten und informieren Betriebsmitarbeiter/innen über Möglichkeiten zum vorbeugenden Brandschutz. Sie prüfen Leitungen der Hausinstallation, Brandmeldesysteme und sorgen dafür, dass immer genügend Löschmittel vorhanden ist und die Feuerwehrgeräte einsatzbereit sind. Werkfeuerwehrleute haben auch eine handwerkliche Ausbildung erhalten. Daher sind sie im Umgang mit Holz und Metall geübt, wenn beispielsweise eine Holzstütze benötigt wird oder ein Rohr abgetrennt werden muss. Sie wissen auch, wie man eine Heizungs- oder Klimaanlage montieren und bedienen muss und können Gefahren im Umgang mit elektrischem Strom einschätzen.

 

 Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Werkfeuerwehrleute haben folgende Aufgaben:

  • im vorbeugenden Brandschutz arbeiten, z.B. ortsfeste Brandschutzeinrichtungen und Brandmeldesysteme überprüfen
  • Einsatzbereitschaft der Löschfahrzeuge sicherstellen und Feuerwehrgeräte instand halten
  • Feuerwehrfahrzeuge für die Notfallrettung fahren und Feuerwehrgeräte bedienen
  • Maßnahmen zur Brandbekämpfung ergreifen
  • betriebsspezifische Besonderheiten, insbesondere zur Aufrechterhaltung der Betriebsabläufe und zur Werterhaltung, berücksichtigen
  • technische Hilfe leisten
  • Rettungs-, Sicherungs- und Bergungsarbeiten durchführen
  • Maßnahmen zur medizinischen Notfallversorgung einleiten
  • ABC-Einsätze, d.h. Einsätze zur Abwehr atomarer, biologischer und chemischer Gefahren, durchführen
  • Mitarbeiter/innen im Betrieb über Möglichkeiten zum vorbeugenden Brandschutz informieren
  • Gesundheitsschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz gewährleisten
  • Maßnahmen zur Vermeidung betriebsbedingter Umweltbelastungen ergreifen

 

Ausbildungsinhalte

In den ersten 18 Monaten lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise:

  • wie man technische Zeichnungen und Skizzen erstellt
  • Materialien, Verschleißteile, Werkzeuge sowie Betriebsmittel für den Arbeitsablauf auszuwählen und bereitzustellen
  • handwerkliche Tätigkeiten auszuführen, z.B. Leitungen verlegen und elektrische Verbindungen herstellen; Rohre trennen, umformen und verbinden; Anlagenteile montieren und demontieren; Holz bearbeiten und Holzverbindungen herstellen
  • wie man Aufgaben und Entscheidungen im Team plant und abstimmt
  • Wärme-, Rauchentwicklung und Brandausbreitung abzuschätzen und Löschverfahren situationsbezogen anzuwenden
  • wie man Lösch-, Rettungs- und Messgeräte anwendet, prüft und instand hält
  • die Einsatzbereitschaft der Löschfahrzeuge zu gewährleisten
  • wie man ortsfeste Brandschutzeinrichtungen, insbesondere Rauch- und Wärmeabzugseinrichtungen, Löschanlagen, Steigleitungen und Anschlusseinrichtungen, bedient und prüft
  • wie man Einsatzstellen räumt und Gefahren der Einsatzstelle bewertet und berücksichtigt
  • Sicherungs-, Rettungs- und Bergungsmaßnahmen sowie Brandbekämpfung unter Berücksichtigung betriebsspezifischer Besonderheiten durchzuführen
  • Geräte und Hilfsmittel zur Technischen Hilfeleistung einzusetzen
  • ABC-Einsätze, d.h. die Abwehr von atomaren, biologischen und chemischen Gefahren, durchzuführen
  • wie man Lösch-, Rettungs- und Bergungsarbeiten mit Atemschutz unter Berücksichtigung der Einsatzgrundsätze durchführt
  • in Einsätzen als Rettungssanitäter/in Erste Hilfe zu leisten
  • wie man feuerwehr- und betriebsspezifische Kommunikations- und Informationssysteme einsetzt
  • berufsbezogene rechtliche Vorschriften, insbesondere die einschlägigen Feuerwehr-Dienstvorschriften, anzuwenden
  • welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
  • wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie er mit Wirtschaftsorganisationen, Berufsvertretungen und Gewerkschaften zusammenarbeitet
  • wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden und welche Maßnahmen zur Brandbekämpfung zu ergreifen sind
  • welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind
  • Werkfeuerwehrtechnischen Schutz bereitstellen
  • Gefährliche Stoffe und Güter handhaben
  • Metalltechnische und installationstechnische Gefahrenpotenziale erkennen und Maßnahmen zur Beseitigung ergreifen
  • Elektrotechnische Gefahrenpotenziale erkennen und Maßnahmen zur Beseitigung ergreifen
  • Bautechnische Gefahrenpotenziale erkennen und Maßnahmen zur Sicherung ergreifen
  • Einsatzbereitschaft von Fahrzeugen und Geräten sicherstellen
  • Einsatzstellen einrichten und sichern
  • Einrichtungen und Pläne des vorbeugenden Brandschutzes prüfen
  • Einsätze zur Brandbekämpfung durchführen
  • Einsätze zur technischen Hilfeleistung durchführen
  • ABC-Einsätze durchführen

In den folgenden 18 Monaten lernen die Auszubildenden u.a.:

  • Wärme-, Rauchentwicklung und Brandausbreitung abzuschätzen und Löschverfahren situationsbezogen anzuwenden
  • wie man Lösch-, Rettungs- und Messgeräte anwendet, prüft und instand hält
  • die Einsatzbereitschaft der Löschfahrzeuge zu gewährleisten
  • wie man ortsfeste Brandschutzeinrichtungen, insbesondere Rauch- und Wärmeabzugseinrichtungen, Löschanlagen, Steigleitungen und Anschlusseinrichtungen, bedient und prüft
  • wie man Einsatzstellen räumt und Gefahren der Einsatzstelle bewertet und berücksichtigt
  • Sicherungs-, Rettungs- und Bergungsmaßnahmen sowie Brandbekämpfung unter Berücksichtigung betriebsspezifischer Besonderheiten durchzuführen
  • Geräte und Hilfsmittel zur Technischen Hilfeleistung einzusetzen
  • ABC-Einsätze, d.h. die Abwehr von atomaren, biologischen und chemischen Gefahren, durchzuführen
  • wie man Lösch-, Rettungs- und Bergungsarbeiten mit Atemschutz unter Berücksichtigung der Einsatzgrundsätze durchführt
  • in Einsätzen als Rettungssanitäter/in Erste Hilfe zu leisten
  • wie man feuerwehr- und betriebsspezifische Kommunikations- und Informationssysteme einsetzt
  • berufsbezogene rechtliche Vorschriften, insbesondere die einschlägigen Feuerwehr-Dienstvorschriften, anzuwenden

Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden vermittelt:

  • welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
  • wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie er mit Wirtschaftsorganisationen, Berufsvertretungen und Gewerkschaften zusammenarbeitet
  • wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden und welche Maßnahmen zur Brandbekämpfung zu ergreifen sind
  • welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind

In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:

  • Werkfeuerwehrtechnischen Schutz bereitstellen
  • Gefährliche Stoffe und Güter handhaben
  • Metalltechnische und installationstechnische Gefahrenpotenziale erkennen und Maßnahmen zur Beseitigung ergreifen
  • Elektrotechnische Gefahrenpotenziale erkennen und Maßnahmen zur Beseitigung ergreifen
  • Bautechnische Gefahrenpotenziale erkennen und Maßnahmen zur Sicherung ergreifen
  • Einsatzbereitschaft von Fahrzeugen und Geräten sicherstellen
  • Einsatzstellen einrichten und sichern
  • Einrichtungen und Pläne des vorbeugenden Brandschutzes prüfen
  • Einsätze zur Brandbekämpfung durchführen
  • Einsätze zur technischen Hilfeleistung durchführen
  • ABC-Einsätze durchführen


Interessen

Folgende Interessen sind wichtig und hilfreich, um diesen Beruf erlernen und ausüben zu können. Die Interessen sind in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit genannt. Zu jedem Interessenbereich werden zur Veranschaulichung Tätigkeiten genannt.

Interesse an praktisch-konkreten Tätigkeiten

  • z.B. Handhaben von Äxten, Schaufeln, Brechstangen bei Bergungsarbeiten
  • z.B. Arbeiten auf Leitern bei Rettungseinsätzen
  • z.B. Fahren von Feuerwehrfahrzeugen für die Notfallrettung und Bedienen der Feuerwehrgeräte

Interesse an organisatorisch-prüfenden Tätigkeiten

  • z.B. Überprüfen von ortsfesten Brandschutzeinrichtungen und Brandmeldesystemen
  • z.B. Kontrollieren der Einsatzfahrzeuge auf ihre Einsatztauglichkeit
  • z.B. Durchführen von Sicht-, Dichtigkeits- und Funktionskontrollen an Atemschutzgeräten und Dokumentieren der Prüfergebnisse

Interesse an theoretisch-abstrakten Tätigkeiten

  • z.B. Auswerten technischer Unterlagen zur Abschätzung der Gefährdungspotentiale

Interesse an sozial-beratenden Tätigkeiten

  • z.B. umfassend und verständlich Auskunft geben über Möglichkeiten zum vorbeugenden innerbetrieblichen Brandschutz


Kompetenzen

Die folgende Liste enthält eine Auswahl der wichtigsten Fertigkeiten und Kenntnisse. Die Auswahl dieser berufsbezogenen Kompetenzen erfolgt auf Basis der Ausbildungsordnung sowie der Auswertung von Stellen- und Bewerberangeboten.

Kernkompetenzen, die man während der Ausbildung erwirbt:

  • Arbeitsschutz, Unfallverhütung
  • Atemschutzgeräte
  • Bergung (Rettungswesen)
  • Brandbekämpfung
  • Brandschutz
  • Gerätekunde Brandschutztechnik
  • Handwerkliche Kenntnisse
  • Katastrophenschutz
  • Rettungsmaßnahmen, Erste Hilfe
  • Werksfeuerwehr
  • Einsatzrecht, -taktik, -planung
  • Explosionsgefährliche Stoffe
  • Explosionsschutz
  • Flugplatzfeuerwehr
  • Gefahrenabwehr (Prävention)
  • Gefahrenanalyse
  • Kampfmittelräumdienst, -entschärfung
  • Löschwasserförderung, -versorgung
  • Pyrotechnik
  • Rettungsdienstorganisation
  • Sicherheitstechnik
  • Umweltschutz, Umwelttechnik
  • Wartung, Reparatur, Instandhaltung

Weitere Kompetenzen, die für die Ausübung dieses Berufs bedeutsam sein können:

  • Einsatzrecht, -taktik, -planung
  • Explosionsgefährliche Stoffe
  • Explosionsschutz
  • Flugplatzfeuerwehr
  • Gefahrenabwehr (Prävention)
  • Gefahrenanalyse
  • Kampfmittelräumdienst, -entschärfung
  • Löschwasserförderung, -versorgung
  • Pyrotechnik
  • Rettungsdienstorganisation
  • Sicherheitstechnik
  • Umweltschutz, Umwelttechnik
  • Wartung, Reparatur, Instandhaltung

Quelle:http://berufenet.arbeitsagentur.de/